Tor-Alarm

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Andreasen (17.)

Huszti (84.)

Hannover 96

Konferenz

2 : 0

(1 : 0)

VfL Wolfsburg

HDI-Arena (44.800 Zuschauer)

Ende

SR: Felix Brych (GER)

ERGEBNISSE

TABELLE

SPIELPLAN

1. Spieltag

09.08.

20:30

Bayern MÃ¼nchen

3 : 1

M'gladbach

10.08.

15:30

Leverkusen

3 : 1

SC Freiburg

10.08.

15:30

Hannover 96

2 : 0

VfL Wolfsburg

10.08.

15:30

Hoffenheim

2 : 2

1. FC NÃ¼rnberg

10.08.

15:30

FC Augsburg

0 : 4

Dortmund

10.08.

15:30

Hertha BSC

6 : 1

Frankfurt

10.08.

18:30

B'schweig

0 : 1

Werder Bremen

11.08.

15:30

FSV Mainz 05

3 : 2

VfB Stuttgart

11.08.

17:30

FC Schalke 04

3 : 3

Hamburger SV

Letzte Aktualisierung: 01:25:42

Das soll es für den Moment gewesen sein. Ich danke für die Aufmerksamkeit, wünsche noch ein schönes Wochenende und verabschiede mich aus Hannover.

In der nächsten Woche muss Hannover auswärts bei Mönchengladbach antreten, Wolfsburg empfängt den FC Schalke 04 - natürlich ohne die gesperrten Maximilian Arnold und Timm Klose.

Bei Wolfsburg waren die Offensiven (Olic, Vierinha und Diego) sehr viel unterwegs und schafften es so, sich trotz Unterzahl immer wieder Chancen zu erspielen. Bemerkenswert auch der eingewechselte Schäfer, der an vielen guten Aktionen beteiligt war.

Starke Leistungen zeigten bei Hannover vor allem die "Neuen" Edgar Prib und Leonardo Bittencourt. Aber auch das defensive Mittelfeld mit Torschütze Leon Andreasen und Lars Stindl wusste zu überzeugen. Die Hintermannschaft der 96er war dagegen vor allem in der zweiten Halbzeit in vielen Situationen zu sorglos und hätte in ständiger Überzahl längst nicht so viele Abschlüsse der Wolfsburger zulassen dürfen.

Hannover verpasste es, die doppelte Überzahl noch besser auszuspielen und muss sich vor allem vorwerfen lassen, die vielen guten Kontergelegenheiten teilweise kläglich vergeben zu haben. Durch die vielen unkontrollierten Abschlüsse hätten sich die "Roten" am Ende nicht beschweren dürfen, wenn Wolfsburg doch noch zum Ausgleich gekommen wäre. Doch der Konjunktiv schießt bekanntlich noch weniger Tore als Geld...

Allerdings muss man auch vor dem VfL Wolfsburg den Hut ziehen. Die "Wölfe" starteten gut in die Partie und kamen trotz der beiden Platzverweise bis zum Schluss immer wieder zu guten Chancen, konnten dabei zwei Lattentreffer verbuchen.

Die beeindruckende Saisonstart-Serie von Mirko Slomka und Hannover 96 setzt sich fort: 10 Punkte in den letzten vier Jahren gab es jetzt an den ersten Spieltagen. Die Gastgeber setzten sich in einem unterhaltsamen Niedersachsen-Derby letztlich verdient durch.

Und das war's dann! Felix Brych pfeift die Partie ab, Hannover schlägt Wolfsburg mit 2:0.

Wolfsburg steckt nach wie vor nicht auf. Diego bedient noch mal den eingewechselten Sio auf halbrechts. Dessen Abschluss von der Strafraumgrenze wird noch leicht geblockt und kann dann von Zieler aufgenommen werden.

Aufgrund der Platzverweise und damit verbundenen Unterbrechungen werden drei Minuten nachgespielt.

Kurz vor Schluss scheint den 96ern endlich klar zu werden, dass sie hier in Führung liegen und in doppelter Überzahl spielen. Zum ersten Mal halten die Gastgeber den Ball und lassen ihn mal über acht oder neun Stationen durch die eigenen Reihen laufen. Das hätten die "Roten" ruhig öfter machen können, um die Nerven ihres Trainers und ihrer Fans zu schonen.

Hannover reagiert mit einem schönen Angriff: Huszti schickt auf links Pander, dessen Hereingabe aber von Naldo vor dem einköpfbereiten Diouf geklärt werden kann.

Oder war das etwa doch noch nicht die Entscheidung? Wolfsburg wehrt sich weiter tapfer. Marcel Schäfer lässt auf halblinks einen Gegenspieler stehen, zieht zur Mitte und schließt aus fünfzehn Metern ab. Der Ball ist gut unterwegs - und klatscht an die Unterkante der Latte. Pech für die Gäste.

Hannover macht dann doch alles klar. Huszti spielt von rechts einen klugen Pass auf Andre Hoffmann, der in den Strafraum zieht und dann wieder schön auf den eingelaufenen HUSZTI durchsteckt, der Benaglio aus fünf Metern von halbrechts zum 2:0 tunnelt.

TOOOOOOOOOOR!!!!! HANNOVER 96 - VfL Wolfsburg 2:0!!!!

Nachdem Wolfsburg einen Hannoveraner Angriff eigentlich schon abfangen und klären kann, sichert sich Stindl den zweiten Ball und zieht aus gut zwanzig Metern mit links ab, verfehlt das Tor aber knapp.

Jetzt auch der letzte Wechsel bei den Gästen aus Wolfsburg: Dieter Hecking bringt Sio für Vierinha, der eine ordentliche Partie gemacht hat, in Unterzahl aber auch enorm viel laufen musste.

Leichtsinniger Fehlpass von Polak im Aufbau, Diouf wird auf halbrechts auf die Reise geschickt, marschiert mit großen Schritten in Richtung Grundlinie und spielt zurück auf Schlaudraff, der bei seinem Abschluss aus sechs Metern aber gerade noch geblockt werden kann.

Wolfsburg scheint momentan trotz doppelter Unterzahl dem Ausgleich näher zu sein als Hannover dem entscheidenden 2:0. Schäfer erobert den Ball auf links. Vierinha darf die Kugel tief in der Hannoveraner Hälfte in Ruhe annehmen und wieder auf den gestarteten Schäfer durchstecken, der aus spitzem Winkel von links zum Abschluss kommt und mit der linken Innenseite knapp am langen Pfosten vorbeischiebt.

Dritter und letzter Wechsel bei den Gastgebern: Der starke Schmiedebach geht vom Platz, Manuel Schmiedebach darf dafür in der Schlussviertelstunde dabei helfen, die Führung über die Zeit zu bringen.

Hannover agiert defensiv ein bisschen sehr sorglos. Trotz der Überzahl und obwohl mit Olic der einzige Stürmer der Gäste nicht mehr auf dem Feld ist, lassen die 96er Diego viel Platz und den Brasilianer jetzt sogar aus zwanzig Metern mit links zum Abschluss kommen. Der Schuss geht zwar rechts vorbei, aber solche Halbchancen sind aus 96er Sicht vollkommen unnötig.

Wolfsburg bleibt weiter dran. Der eingewechselte Marcel Schäfer flankt von links in Richtung Christian Träsch, der den Ball mit vollem Risiko volley nimmt. Doch seinen Aufsetzer aus spitzem Winkel kann Zieler leicht abfangen.

Torschütze Leon Andreasen darf sich feiern lassen und Extra-Applaus abholen. Der Däne wird ausgewechselt und von Andre Hoffmann ersetzt.

Worüber das Team von Mirko Slomka wirklich nachdenken sollte: Obwohl die 96er sich eine Vielzahl von Torchancen erspielen, muss Diego Benaglio in dieser zweiten Halbzeit kaum eingreifen, weil die Hausherren den Ball auch aus aussichtsreichen Positionen einfach nicht in Richtung Tor bringen.

Dann ist es mal wieder der sehr auffällig Bittencourt, der mit einer Flanke von rechts Szabolcs Huszti bedient. Aber auch dessen Abschluss aus vierzehn Metern ist zu ungenau, geht deutlich übers Tor.

Huszti sichert sich den Ball nach Fehlpass von Diego, will auf Diouf durchstecken, doch der Hannoveraner Mittelstürmer stand knapp im Abseits.

Und Schlaudraff führt sich gleich richtig gut ein, wird nach einem Fehler von Naldo im Wolfsburger Strafraum freigespielt, schiebt den Ball mit der rechten Innenseite aus zehn Metern unbedrängt aber deutlich rechts vorbei.

Beide Trainer wechseln noch mal: Bei Wolfsburg geht der entkräftete Ivica Olic und macht Platz für Marcel Schäfer. Bei 96 ersetzt Jan Schlaudraff den starken Neuzugang Edgar Prib.

Und gleich die nächste richtig dicke Chance für die Gastgeber. Stindl spielt auf links zu Pander, der direkt den in der Mitte gestarteten Diouf steil schickt. Der Senegalese ist allein durch, zieht aus zwölf Metern ab, doch Rodriguez kann im letzten Moment abfälschen, so dass der Ball knapp übers Tor geht.

Doch jetzt kommt 96 noch mal: Leon Andreasen wird in zentraler Position freigespielt und zieht aus gut zwanzig Metern einfach mal ab. Sein Flachschuss verfehlt das Tor von Benaglio nur knapp.

Bemerkenswert: Neun Wolfsburger haben auch nach der Pause mehr Ballbesitz als elf Hannoveraner. Insgesamt sind es bis zu diesem Zeitpunkt 57 zu 43 Prozent für die Gäste.

Huszti tritt für Hannover zu einem Freistoß aus guter Position an: Gut zwanzig Meter halbrechts, eigentlich ideal für den Linksfuß. Doch der Ungar verzieht deutlich übers Tor vor Benaglio.

Trotzdem stecken die "Wölfe" nicht auf. Nach einer Ecke von links kommt der aufgerückten Naldo aus vierzehn Metern recht unbehelligt zu einem Seitfallzieher, der aber so unplatziert ist, dass er Zieler nicht vor größere Probleme stellen kann.

Mit der roten Karte gegen Arnold und der gelb-roten gegen Klose hat Wolfsburg übrigens am heutigen ersten Spieltag schon halb so viele Platzverweise kassiert wie in der gesamten letzten Saison - und noch ist ja eine halbe Stunde zu spielen...

Knoche führt sich gleich mal mit einem schönen Steilpass in Richtung Ivica Olic ein. Doch der Alleinunterhalter im Wolfsburger Sturm ist zu schnell für den Ball und läuft ins Seitenaus. Das kann man dem Kroaten bei dem enormen Pensum, das er heute mal wieder abspult, aber nicht wirklich übel nehmen.

Dieter Hecking muss auf die doppelte Unterzahl reagieren: Ja-Cheol Koo verlässt die Partie und wird durch den 21-jährigen Innenverteidiger Robin Knoche ersetzt, der das von Klose gerissene Loch stopfen soll.

Auf der anderen Seite kann sich Sane nur mit einem Foul gegen Vierinha behelfen, sieht deshalb auch zu Recht die gelbe Karte.

Und dann folgt der nächste Nackenschlag für die Gäste: Um einen Konter frühzeitig zu unterbinden, reißt Klose Diouf an der Mittellinie um. Da der Neuzugang schon verwarnt war, muss er folgerichtig mit gelb-rot vom Platz.

Wolfsburg bleibt dran, Rodriguez versucht es mit einem Schuss von halblinks aus gut zwanzig Metern, doch Zieler kann den Ball festhalten.

Auf der anderen Seite setzt Hannover auf das bekannte schnelle Konterspiel. Nach einer schönen Hereingabe von Bittencourt von rechts kommt Diouf aus fünf Metern zum Abschluss, verfehlt das Tor von Benaglio aber knapp.

Richtig dicke Chance für Wolfsburg: Zunächst setzt sich Olic auf links gegen zwei Gegenspieler durch, doch seine Flanke ist etwas zu weit. Auf rechts kommt Träsch an den Ball. Dessen Flanke sorgt für Verwirrung in der Hannoveraner Verteidigung, Koo kommt sechs Meter vor dem Tor relativ ungestört zum Abschluss und nagelt die Kugel an die Querlatte. Das hätte der Ausgleich sein dürfen, vielleicht sogar müssen.

Doch die Gäste haben sich offensichtlich trotzdem noch einiges vorgenommen. Die erste Szene der zweiten 45 Minuten gehört in jedem Fall den "Wölfen". Nach einer Hereingabe von rechts kommt Olic im Strafraum vor Haggui an den Ball und zum Abschluss, aber Zieler kann halten.

Beide Teams sind unverändert aus der Pause gekommen. Das heißt natürlich auch, dass Wolfsburg in der Halbzeit nicht wieder auffüllen durfte und nach dem Platzverweis an Arnold die zweite Hälfte unverändert in Unterzahl bestreiten muss.

Die Mannschaften sind wieder da, die zweite Halbzeit läuft.

Jetzt liegt noch mehr Verantwortung auf den Schultern der "etablierten" Wölfe um Diego. Allerdings versteht es Hannover bislang gut, den Ryhthmus des Brasilianers zu stören. Der Wolfsburger 10er wird oft gefoult, dadurch sind schon drei Hannoveraner Mittelfeldspieler verwarnt und müssen aufpassen.

Die Gäste aus Wolfsburg blieben auch nach dem Rückstand im Spiel, wurden aber durch den Platzverweis für Arnold natürlich empfindlich geschwächt. Das harte Einsteigen des 19-Jährigen gegen Haggui war im Eifer des Gefechts sicher nicht richtig böse gemeint - Arnold hatte sich vorher gegen zwei Gegenspieler durchgesetzt und war in der Bewegung. Trotzdem riskierte Arnold mit dem gestreckten Bein eine schwere Verletzung beim Gegenspieler. Insofern geht die rote Karte in Ordnung. Haggui konnte zum Glück unverletzt weiterspielen.

96 führt nach 45 sehr lebhaften Minuten verdient mit 1:0. Wolfsburg verpasste es, in der starken Anfangsphase ein frühes Tor zu erzielen. Hannover kam nach zehn Minuten besser in die Partie, setzte die "Wölfe" früh im Spielaufbau unter Druck und erzwang so das 1:0. Andreasen belohnte sich für seinen Ballgewinn in der Wolfsburger Hälfte nach schönem Zusammenspiel mit Diouf mit dem Führungstreffer.

Der Freistoß bringt nichts ein, direkt danach bittet Felix Brych die Teams in die Kabine. Halbzeit in Hannover.

Und zur Abwechslung mal wieder eine Verwarnung: Edgar Prib sieht gelb nach einem Foul an wem? Natürlich an Diego!

Wieder schaltet Hannover nach Ballbesitz schnell um, wieder flankt Bittencourt von rechts. Diesmal ist nicht Diouf da, sondern der eingerückte Huszti, der es volley versucht, den Ball aber mit der linken Innenseite nicht voll trifft und deutlich verzieht.

96 versucht es weiter viel über außen. Wieder findet eine Flanke von rechts Diouf am zweiten Pfosten, der fast jeden Luftzweikampf gewinnt. Die Kopfballhereingabe des Senegalesen kann Benaglio aber mit einer Faust klären. Der Wolfsburger Schlussmann wird dabei noch behindert und bekommt einen Freistoß.

Hannover schaltet schnell um. Über Umwege landet der Ball bei Edgar Prib, der es von der Strafraumgrenze mit einem Schlenzer versucht. Doch dieser Ball ist wieder mal leichte Beute für Benaglio.

Jetzt mal wieder eine gute Aktion der Gäste: Diego, Olic, wieder Diego, Träsch und Koo mit einer hübschen Kombination über rechts, die dann wieder Diego in zentraler Position fast abschließen kann, doch Sane hat aufgepasst und kann klären.

Aber 96 bleibt dran. Diesmal taucht Prib auf dem rechten Flügel auf, flankt mit links in Richtung zweiter Pfosten, wo Diouf hochsteigt, den Kopfball aber nicht mehr drücken kann und deutlich über das Tor von Benaglio setzt.

Stindl versucht es mit einem langen Ball auf rechts in Richtung Bittencourt, der gewinnt zunächst das Laufduell gegen Naldo, verliert dann aber den Zweikampf. Ballbesitz Wolfsburg.

Dann setzt es schon die nächste Verwarnung: Huszti sieht nach hartem Einsteigen gegen Diego gelb. Der Wolfsburger 10er bekommt heute ganz schön was auf die Socken.

Nach etwas hektischen Szenen mit vielen Fouls auf beiden Seiten wird jetzt wieder Fußball gespielt. Pander mit einem weiten Einwurf auf links auf den gestarteten Diouf, der kommt vor der Torauslinie gerade noch an den Ball, schlägt die Kugel hoch vors Tor, aber Benaglio ist auf dem Posten.

Auf jeden Fall ist hier richtig Farbe im Spiel. Bittencourt sieht nach einem Foul gelb. Scheint so, als seien vor allem die jungen Spieler auf beiden Seiten etwas übermotiviert.

Was war passiert? Maximilian Arnold ist gegen Haggui mit gestrecktem Bein in den Zweikampf gegangen, danach lagen beide Spieler erst mal am Boden. Nachdem das Rudel aufgelöst ist, entscheidet Felix Brych zu Recht auf Platzverweis gegen den 19-jährigen Wolfsburger.

Die "Wölfe" machen ihrem Namen alle Ehre: Rudelbildung in Hannover.

Naldo leistet sich einen desaströsen Ballverlust tief in der eigenen Hälfte gegen Edgar Prib, der in den Strafraum zieht und aus spitzem Winkel abzieht, aber Benaglio kann den Ball im Nachfassen halten.

Sakai mit einem Leichtsinnsfehler im Aufbau, Diego ist dazwischen, versucht es mit einem hohen Ball in Richtung Olic, aber Sane ist auf dem Posten. Der Neuzugang in der Innenverteidigung der 96er wird nach nervösem Beginn immer stärker und souveräner.

Auf der anderen Seite kommt der sehr aktive Bittencourt wieder mal zu einer Flanke von rechts. Diesmal kann der 19-Jährige nicht zur Grundlinie marschieren, sondern muss den Ball zurückziehen und mit links flanken. Auch das klappt gut, doch Benaglio ist auf dem Posten und kann die Hereingabe vor Diouf abfangen.

Standards sind natürlich sowieso "Chefsache" für Diego. Einen Freistoß von rechts zieht der Brasilianer auf den langen Pfosten, wo sein Landsmann Naldo lauert, aber nur mit dem langen rechten Bein an den Ball kommt und diesen deswegen nicht kontrolliert aufs Tor von Zieler bringen kann. Abstoß für Hannover.

Der VfL hat leicht umgestellt: Diego, der auf links begonnen hatte, ist inzwischen wieder in die zentrale Position auf "seine" 10 gerückt, Arnold kommt dafür jetzt über die linke Außenbahn.

Vierinha vertändelt den Ball für Wolfsburg auf dem rechten Flügel. Huszti nimmt im Konter richtig Tempo auf, doch Vierinha eilt zurück und merzt seinen Fehler am eigenen Strafraum selber wieder aus. Erst im Aufbau schwach, dann in der Rückwärtsbewegung ganz stark vom Portugiesen.

Die "Wölfe" haben hier sehr stark begonnen, hätten innerhalb der ersten fünf Minuten in Führung gehen können oder vielleicht sogar müssen. Jetzt müssen wir sehen, wie die Gäste auf den Rückstand reagieren.

Wolfsburg wirkt nicht wirklich geschockt, kommt gleich zur nächsten Chance: Nach einem langen Ball ist Maximilian Arnold schneller als der herauseilende Zieler, kann die Kugel am Schlussmann von 96 vorbeilegen, wird dabei aber zu weit abgetrieben. Sein ungenauer Pass auf den mitgelaufenen Olic kann dann durch die zurückgerückte Hannoveraner Defensive abgefangen werden. Da war mehr drin.

Da ist das erste Tor der Partie! Leon Andreasen erkämpft sich den Ball gegen Diego, Diouf treibt die Kugel in Richtung Wolfsburger Strafraum, bedient dann mit einem mustergültigen Pass den mitgelaufenen ANDREASEN, der mit einem harten Flachschuss aus vierzehn Metern halbrechter Position Diego Benaglio tunnelt.

TOOOOOOOOOOR!!!! HANNOVER 96 - VfL Wolfsburg 1:0!!!!

Nach einer knappen Viertelstunde können wir konstatieren, dass das hier ein richtig lebhaftes erstes Niedersachsen-Derby der Saison ist. Insgesamt wird es ja in dieser Spielzeit sechs Spiele zwischen niedersächsischen Teams geben. Zusätzlich zum Rückspiel zwischen 96 und Wolfsburg müssen beide Teams auch noch je zwei Mal gegen Braunschweig ran. Wenn das immer so zur Sache geht wie die ersten fünfzehn Minuten heute, dürfen sich die Fans auf unterhaltsamen Fußball freuen.

Andreasen führt den fälligen Freistoß aus gut dreißig Metern aus, Diouf startet und fälscht den flachen Schuss noch ab. Der Ball geht aber klar neben das Tor von Benaglio.

Wieder macht sich Diouf auf den Weg, startet diesmal aus der eigenen Hälfte, will dann auf rechts den mitgelaufenen Huszti schicken, wird beim Abspiel aber von Timm Klose abgeräumt, der dafür die frühe erste gelbe Karte der Partie sieht.

Nächste Chance für Hannover: Diouf setzt sich auf links gegen drei Gegenspieler durch, bringt den Ball in den Strafraum zu Prib, der leichte Probleme bei der Ballan- und -mitnahme hat, aber trotzdem aus Bedrängnis aus zehn Metern zum Abschluss kommt. Doch Benaglio kann den Ball sicher halten.

Der Eckball von rechts kommt auf den zweiten Pfosten, da geht Rodriguez etwas ungeschickt mit dem Oberarm zum Ball. Gestern gab es für eine ähnliche Aktion Elfmeter gegen Mönchengladbach, hier entscheidet Schiedsrichter Brych auf die nächste Ecke, die aber nichts einbringt.

Hannover versucht es jetzt mit Pressing, setzt die Wolfsburger Hintermannschaft tief in deren Hälfte beim Spielaufbau unter Druck, erzwingt so einen Ballgewinn. Wieder kommt Bittencourt von rechts zum Flanken, in der Mitte steigt Diouf zum Kopfball hoch. Benaglio muss mit einer guten Parade zur nächsten Ecke klären.

Die Ecke bringt nichts ein - mit Ausnahme eines Freistoßes für den VfL, weil Benaglio im Fünfmeterraum zu hart angegangen wird.

Jetzt traut sich 96 zum ersten Mal über die Mittellinie. Leonardo Bittencourt wird auf rechts auf die Reise geschickt, versucht es mit einer frühen Flanke, die abgefälscht und so zum Torschuss wird. Benaglio muss den Ball über die Latte zur ersten Ecke für die Gastgeber lenken.

Und weiter geht's in Richtung Ro-Robert Zieler: Vierinha und Träsch spielen auf rechts Doppelpass, aber die Flanke von Träsch segelt hinters Tor. Olic in der Mitte beschwert sich, weil er frei gewesen wäre.

Die Ecke bringt zwar nichts ein, aber die "Wölfe" sind hier in den Anfangsminuten richtig bissig. Der aufgerückte Außenverteidiger Rodriguez flankt von links, aber Koo, der sich als nomineller Sechser erst mal in der Mittelstürmerposition gefällt, verpasst nur knapp.

Aber Wolfsburg bleibt dran und kommt gleich zur ersten ganz dicken Chance: Olic tunnelt Sane mit der Hacke, damit ist Koo allein durch, zieht aus zehn Metern halbrechter Position ab, doch Zieler ist auf dem Posten, klärt zur ersten Ecke.

Neuzugang Sane erlaubt sich gegen Olic gleich mal eine erste Unsicherheit. Der VfL-Stürmer setzt sich auf dem rechten Flügel durch, doch seine Hereingabe kann geklärt werden.

Schiedsrichter Felix Brych gibt die Partie frei, das Spiel läuft.

Dieter Hecking setzt auf die Jugend: Der 19-jährige Maximilian Arnold darf zentral offensiv beginnen, Diego weicht dafür auf den linken Flügel aus. Mit Klose und dem Koreaner Koo stehen bei den "Wölfen" zwei Neuzugänge auf dem Platz. Offensiv gibt Ivica Olic die einzige Spitze.

Hannover musste unter anderem die Abgänge von Koka Rausch und Mo Abdellaoue (beide nach Stuttgart) sowie Sergio Pinto (nach Levante) verkraften und holte dafür unter anderem Edgar BPrib (aus Fürth), Salif Sane (aus Nancy) und Leonardo Bittencourt (aus Dortmund), die allesamt heute in der Startaufstellung stehen.

Auf dem Transfermarkt waren beide Teams unterschiedlich aktiv. Beim VfL musste das neue starke Gespann Hecking / Allofs (seit Januar im Amt) erst mal ausmisten und die "Altschäden" der Magath-Ära beseitigen. Aus dem 40-Mann-Kader wurden 20 Spieler abgegeben. Mit Timm Klose (aus Nürnberg), Daniel Caligiuri (aus Freiburg), Torwart Max Grün (aus Fürth) und dem Nachwuchs-Stürmer Stefan Kutschke (aus Leipzig) wurden punktuelle Verstärkungen geholt.

Unter Mirko Slomka ist Hannover 96 bislang immer gut in die Saison gestartet. In den vergangenen drei Jahren sammelten die "Roten" in den ersten Saison-Spielen insgesamt sieben Punkte. Das sind immerhin mehr als Dortmund und die Bayern (jeweils sechs Zähler) erzielen konnten.

Beim VfL Wolfsburg klingt die Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit da deutlich realistischer. "Wir wollen den Mund nicht so voll nehmen. Wir sind gut beraten, erstmal Taten zu zeigen", sagte Manager Klaus Allofs dem sid. Trainer Dieter Hecking gibt als erstes Ziel aus, die Nummer 1 im Norden "vor Bremen, Hamburg und Hannover" zu werden. "Bayern und Dortmund sind der Liga enteilt, dahinter sehe ich Schalke und Leverkusen. Dann trollen sich sechs, sieben Vereine um Platz fünf uns sechs. Zu denen gehören wir." Das kann man durchaus so sehen.

Gesunder Optimismus, Größenwahn oder vielleicht auch einfach nur eine Provokation in Richtung des heutigen Gegners? 96-Präsident Martin Kind verkündete in dieser Woche in der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung", dass sein Team in dieser Saison um die "Plätze drei bis sechs" mitspielen werde. "Es ist wichtig, Ziele zu definieren. Das gibt eine bessere Orientierung", sagte Kind weiter. Ob es aber wirklich hilft, sich Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen als Ziel zu setzen, wenn man erst mal zu Hause gegen Wolfsburg spielt, sollte man vielleicht den 96-Busfahrer mal fragen. Nicht dass der sich auf dem Weg zu eigenen Stadion verfährt...

In den letzten Jahren gab es für die Wölfe in Hannover wenig zu holen. Seit 2011 gewann 96 alle Heimspiele gegen den VfL. Es waren allerdings auch die einzigen drei Heimsiege für Hannover gegen Wolfsburg, vorher setzte es fünf Niederlagen bei drei Unentschieden. Insgesamt spricht die Statistik im "kleinen" Niedersachsen-Derby allerdings für die "Roten" aus Hannover: 12 Siegen bei sieben Niederlagen und drei Unentschieden stehen für 96 zu Buche.

Ein hartes Stück Arbeit hatte Hannover 96 im DFB-Pokal zu verrichten, ehe Regionalligist Victoria Hamburg doch noch mit 2:0 nieder gerungen werden konnte. Fehlende Dynamik, kaum Tempo, zu häufig vernachlässigtes Spiel über die Außen, aber vor allem die fehlende Effizienz vor dem Tor trotz guter Gelegenheiten dürften die Kritikpunkte von Mirko Slomka in der Nachbesprechung gewesen sein. Der VfL muss seine Vorgaben hinsichtlich Kompaktheit, Sicherheit und schnellem Umschaltspiel nach Ballgewinnen noch besser als in der Vorbereitung umsetzen. Zudem muss der in der Breite stark verkleinerte, aber u.a. mit Innenverteidiger Timm Klose an zentralen Positionen verstärkte Kader aber besonders vor dem Tor deutlich effektiver werden.

Herzlich willkommen in der Bundesliga zur Begegnung des ersten Spieltages zwischen Hannover 96 und dem VfL Wolfsburg.

AUFSTELLUNG

TAKTIK

Pander

Andreasen (73.)

Prib (66.)

Bittencourt (76.)

Diouf

PolÃ¡k

Vieirinha (80.)

Koo (55.)

Olic (66.)

Einwechselspieler

Schlaudraff (66.)

Hoffmann (73.)

Schmiedebach (76.)

Knoche (55.)

SchÃ¤fer (66.)

Sio (80.)